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Grund für die höheren Netztarife im nächsten Jahr sei der gesunkene Stromverbrauch der privaten Haushalte!? Geht`s noch?

Die Energiebranche entwickelt sich immer mehr und mehr zu einem präpotenten Machtwirtschaftsfaktor in Mitten unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite drohen Windkraftbetreiber der Landesregierung unverhohlen damit, den in Niederösterreich geernteten Strom ins deutsche Netz zu speisen, wenn sie nicht mehr Förderungen (also Steuergelder) bekommen, auf der anderen Seite steigen die Netzkosten für Private weil der Stromverbrauch der privaten Haushalte gesunken ist!!!??? Was ist denn das für ein Argument? Private Haushalte versuchen ganz im Sinne der Energiewende Strom zu sparen und bekommen dafür höhere Netzkosten als „Belohnung“ serviert? Der Strompreis für den Einkauf der Stromindustrie sinkt kontinuierlich seit 13 Jahren – nur kommt diese Verbilligung nicht beim privaten Konsumenten an! Sind es am Ende wir, die diese exorbitant absurden und unrealistischen, abgehobenen Geldbeträge zahlen um Großgrundbesitzer und Gemeinden für deren (noch dazu) geförderten Projekte zu ködern? Warum verdient ein Bäcker,  ein Mechaniker, ein sonstiger Selbständiger, ein Angestellter oder ein Beamter gerade mal so viel, dass er überleben und gerade noch seine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen kann? – und die Energieindustrie wirft mit Geld um sich als ob es kein Morgen gäbe? Der Großgrundbesitzer in Traismauer erhält angeblich kolportierte 980.000 € für die Nutzung der Flächen von gerade mal 4 Windrädern (nicht für den Grund – nur für die Nutzung!!!). Die Stadtgemeinde bekommt knappe 3.2 Millionen € und hat vor lauter Goldregen und Geldsegen gar kein Gespür mehr für die Bedenken der eigenen Bevölkerung – ganz zu schweigen von den Bedenken der Nachbargemeinden! Stimmte es eigentlich, dass der amtierende Bürgermeister angeblich eine Jobgarantie in der Windkraftindustrie erhalten hat – für alle Fälle?

In den späten 90iger Jahren kannte ich jemanden, der in einer Wiener Wohnung eine jährliche Gasrechnung von unter 2 Schilling hatte. Mein Bekannter war alleinstehend und hat ca. 5-10 Mal im Jahr auf seinem Gasherd weiche Eier gekocht – nämlich immer dann, wenn er Besuch über Nacht hatte. Als dann die reine Gasabrechnung um die Netzleitungsgebühren ergänzt wurde, wunderte sich mein Bekannter sehr. Hatte er doch von einem Monat auf den anderen eine 100fache Steigerung seiner Gasrechnung. An der Hotline der Wiengas hat man ihm schließlich erklärt, dass es unfair gegenüber denjenigen sei, die viel Gas verbrauchen, wenn man nur so wenig Gas wie er verbrauche – deswegen habe man nun die Leitungsgebühren eingeführt. Fazit: wer Energie spart wird zur Kasse gebeten – das war vor 20 Jahren so und das ist auch heute noch so! Und wir lassen uns das gefallen? Geht’s der Wirtschaft gut – geht’s uns allen gut!

Und hier ein Artikel im KURIER zu diesem Thema:

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Published inAllgemeinWindkraftindustrie